Was macht die Hardangerbrücke?

Als wir am Morgen einen bedeckten Himmel vorfanden, ließen wir den Vormittag wieder in aller Ruhe beginnen. Eile war nicht nötig, denn hier diktiert eindeutig das Wetter die Outdooraktivitäten. Außerdem gab es in unserem unmittelbaren Umfeld so viel zu sehen, dass wir allein mit dem Beobachten genügend zu tun hatten. Mittags wurde es doch noch schön, so dass wir endlich Zeit und Muße hatten, die neuen Liegestühle auszuprobieren. Hinter der Hecke vor unserer Hütte sammelte sich wohlig die Wärme und ein paar Strahlen erhöhen wesentlich die Gesundheit. Außerdem wussten wir nicht, welche Anstrengungen uns noch bevorstanden, so dass wir die Zeit des Auftankens gern annahmen. Gleichzeitig vervollständigte ich meine Reiseberichte, was in den Tagen davor etwas in den Hintergrund gerückt war.
Nachmittags fuhren wir vor zur Baustelle der Hardangerbrücke. Eigentlich hatten wir gehofft, dass freitags vor dem Wochenende die Bauarbeiten eingestellt werden, so dass wir näher an den neuen Tunnel heran kommen könnten. Wir wurden eines besseren belehrt. Es befanden sich noch Arbeiter auf dem Gelände, selbst hoch oben in den Seilen wurde noch gewerkelt. Dazu fuhr noch ein Betonmischfahrzeug zum Tunnel hinauf, so dass wir davon absahen, die Baustelle zu betreten. Es bleib nur die Sicht von der Ferne. Zumindest fiel uns dadurch der Hafen von Vallavik auf, ihn hatten wir früher nicht registriert. So blieb uns der Streckenverlauf über der neuen Brücke noch ein Geheimnis, welches wir später noch ergründen müssen.
In Naustflot angekommen hatte ein Fahrzeug mit Aalener Kennzeichen das Ferienhaus der Plauener direkt uns gegenüber bezogen. Sie waren also schon abgereist. Die Vermutung hatten wir bereits, als wir dem baden-württembergischen Fahrzeug auf der engen Zufahrtsstraße begegneten, denn ein Wechsel am Freitag ist typisch für die Häuser der Familie Kaland. Außer zu den Bautzener waren unsere Kontakte zu den Anderen dieses Jahr überschaubar. Meistens gab es nur Anlässe, wenn ein Rat oder Ausflugstipp benötigt wurde. Ansonsten ist es schon verständlich, dass im Urlaub jeder seine Ruhe haben will, ansonsten würde er nicht so eine abgeschiedene Ecke wählen. Auch Stille und Einsamkeit sind wesentliche Bestandteile der Hygiene in unserer lauten und schnelllebigen Zeit. Und diese findet man hier.