Hausputz und Vogelbeobachtung
Wie üblich bei unseren bisherigen Norwegenurlauben war der vorletzte Tag für das Taschepacken und Reinigen der Ferienhütte eingeplant. Zumeist schafft man die
Prozedur am Vormittag, so dass man den Nachmittag noch zum Entspannen hatte. Viel gab es in so einem kleinen Häuschen nicht zu erledigen. Die Teppiche und Läufer im Freien ausschütten, dann
mit dem Staubsauger alle Zimmer bearbeiten und alles, was in den nächsten beiden Tagen nicht mehr gebraucht wird, kann getrost im Koffer verstaut werden. Da wir morgen gegen 7 Uhr Naustflot
verlassen werden, packten wir das Auto heute schon voll, so dass wir morgen in aller Frühe starten können.
Nun sitze ich nochmals vor meinem „Vogelbaum“ im Ansitz in der Hoffnung, dass sich einer der kleinen Sänger nochmals auf einen der Sitzwarten positioniert. Denn dies
haben wir schon beobachtet, dass sich – ob Rotkehlchen, Erlenzeisig oder Bachstelze – immer wieder auf einen der trockenen Seitenästchen der Kiefer niederlassen. Es kommt nur darauf an, sie im
richtigen Moment zu erwischen. Bisher nahmen sie selten Notiz davon, wenn ich draußen am Tisch meinen Bericht schrieb und das Teleobjektiv aufgebaut hatte. Einen Unterschlupf in der kurzen Zeit
zu errichten, war nahezu unmöglich. Aber selbst wenn ich nicht zum Fotografieren kam, schon allein die Beobachtungen, wie die Altvögel ihre Nestlinge in der dichten Krone des Nadelbaums
fütterten, war schon eine Rarität. Mal sehen, ob sie sich heute nochmals zeigen werden. Innerhalb der zwei Wochen sind die Nestlinge vollkommen verschwunden. Und das kleine Rotkehlchen hat
sich als zänkischer Nachbar erwiesen. Jedesmal, wenn sich die Erlenzeisige in der Kiefer einfanden, ging es dazwischen und lärmte solange herum, bis sich die Meute der „Eindringlinge“ verzogen
hatte. So sieht es aus mit den kleinen und niedlichen Vögeln, die können auch ganz anders.